Buchtipp: The Nature of Software Development

Über die letzten zwölf Jahre habe ich immer mal wieder eine Buchempfehlung in unserem Magazin agile review veröffentlicht. Einige alte Ausgaben sind mittlerweile leider vergriffen. In Ausgabe 02/2016 habe ich ein Buch von einem agilen Urgestein gereviewt: The Nature of Software Development von Ron Jeffries, in dem er management-kompatibel erklärt, was Softwareentwicklung ausmacht.

The Nature of Software Development: Keep It Simple, Make It Valuable, Build It Piece by Piece

Ron Jeffries, (2015), O’Reilly UK Ltd., 150 Seiten

Ron Jeffries ist einer der 17 ursprünglichen Unterzeichner des Agilen Manifests. Er ist weiterhin einer der Begründer der Extreme Programming (XP) Software Entwicklungsmethode und Autor von Extreme Programming Installed. In The Nature of Software Development versucht er dem Leser zu helfen, den natürlichen Weg (natural way), Software zu entwickeln, zu erkennen und zu verstehen.

Für Jeffries bedeutet der natürliche Weg, sich auf Wert zu fokussieren und entsprechend alle Facetten von Software-Entwicklung darauf zu basieren: Produziere früh, oft und richtigen Wert.

Was ist Wert eigentlich? Für Jeffries ist das klar: Wert ist das, was man will. Features sind die Teile, die Wert liefern. Daher ist es auch sinnvoll, dass wir Feature-Teams haben und diese, wenn nötig, einfach skalieren.

Das Buch besteht aus zwei Teilen. Im ersten Teil versucht Jeffries in kurzen Artikeln mit eigenen Skizzen den natürlichen Weg zu erklären. Der zweite Teil besteht aus Notizen und Essays, die versuchen, das Vorherige zu vertiefen. Das Buch liefert keine direkten Antworten oder Rezepte, sondern fordert den Leser auf nachzudenken. Daher schreibt Jeffries auch: „Your job is to think a lot, while I write very little.“

Der entscheidende Satz, der im Buch immer wieder auftaucht, ist für mich: „Zeig uns deine Software.“ („Show us your software.“) So einfach wie der Satz ist, so einfach ist Jeffries Argumentation: Wenn wir in regelmäßigen Abständen lauffähige Software demonstrieren, wird keiner nervös – weder das Management noch das Projektmanagement und auch nicht die Entwickler.

„This book should be ‚The CTO’s Guide to Professional Software Development‘.“ So preist „Uncle Bob“ Martin im Vorwort das Buch an. Während der Lektüre habe ich mir tatsächlich immer wieder gewünscht, dass die CTOs, mit denen ich bis jetzt zusammengearbeitet habe, das Buch gelesen hätten oder hoffentlich noch lesen würden.

Für erfahrene Agilisten wird das Buch keine neuen Erkenntnisse bringen. Die sehr einfache und gut durchdachte Argumentation von Jeffries wird aber auch den Erfahrenen sicher Freude bereiten.

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